Wirbelstürme: Hurrikane & Tornados, Blizzard & Chinook


Naturrisiken Nordamerikas

Die Natur dieses riesigen Kontinents ist grandios. Ich will Dir einige Eindrücke zeigen - viel Spaß beim Betrachten. Klar, es wäre schon schöner, das mal im Original zu sehen, oder? In der Tat ist es noch viel grandioser! Mit Deiner künftigen Arbeit als ausgebildeter, gut verdienender Mensch sollte das mal drin sein....

Das Filmchen ist eine Aneinanderreihung von Fotografien und dauert 9min. Schau es Dir kurz an, damit Du zwischenzeitlich nicht vergisst, warum Du den ganzen Aufwand hier überhaupt betreibst!

 

Winde, die sich sammeln und unterschiedliche Temperaturen aufnehmen, Wasser, das aufsteigt und abregnet und ebenfalls unterschiedliche Temperaturen haben kann, sich verschiebende Erdplatten, die aneinander reiben und sich ineinander verkeilen, abbremsende Gebirge und freie Ebenen, das Aufeinanderprallen all dieser Landschaften und gewaltiger Meeresströmungen - diese ganzen Umstände lassen in Nordamerika einen Cocktail aus verschiedensten Naturrisiken entstehen.

Erdbeben bleiben dem Kapitel Plattentektonik vorbehalten.

 

Hier lassen wir erst einmal Wind und Wasser brodeln. 


Nord-Süd: Tornados

Was sind Tornados?

Tornados sind außertropische Wirbelstürme auf dem Land.

Welche Merkmale haben Tornados?

Geschwindigkeit: 60 bis 500 km/h

Durchmesser: einige m bis zu 2 km.

Sie treten auf der ganzen Welt in gemäßigten Klimazonen auf, auch in Deutschland werden jährlich ca. 40 registriert. Hierzulande heißen Tornados übrigens "Windhosen". 

Saison: April bis Juni

 

Sie sind meist deutlich sichtbar - müssen sie aber nicht, dann sieht man lediglich den Staub und die Gegenstände, die sie aufwirbeln, aber nicht den Tornado selbst. Erkennbar ist ein Tornado am "Rüssel". Das ist der Wirbel. der vom Erdboden bis in den Himmel reicht.


Wie entstehen Tornados?

Ein Tornado entsteht grundsätzlich, wenn sich feucht-warme Luft aus dem Süden unter eine Kaltluft-Front aus dem Norden schiebt.

Es ist noch nicht vollständig aufgeklärt, wie ein Tornado ganz genau entsteht, aber Einiges ist bereits bekannt.


Man unterscheidet 2 Entstehungsarten:

  1. aus einer "Superzelle"
    Das ist eine riesige Gewitterwolke, die sich durch starke Temperaturunterschiede von unten nach oben und feucht-warmer Luft in Bodennähe bildet. Warme Luft strömt dann nach oben (Aufwind), kalte ihr entgegen nach unten (Abwind). Sie prallen aufeinander. Wenn dann noch unterschiedliche Windstärken in unterschiedlichen Höhen herrschen, wird die Superzelle in Rotation versetzt. Der Abwindbereich wird durch starke Niederschläge, wie Starkregen oder Hagel, verstärkt. Die Stärke dieser zusätzlichen Wetterlagen bestimmt die Geschwindigkeit des Tornados.
  2. an einer Konvergenzlinie in der Troposphäre
    Hier prallen Winde aus unterschiedlichen Richtungen genau aufeinander. Es entstehen durch diesen Aufprall Wirbel. Diese Wirbel können durch weitere Wetterlagen gestreckt oder gestaucht werden. Dadurch erreichen Tornados Geschwindigkeiten zwischen 60 und 500km/h.

Welche Verwüstungen können Tornados anrichten?

Der Rüssel sorgt auf der Erdoberfläche für sehr starke Verwüstungen; es können Bäume entwurzelt, Dächer abgedeckt und ganze Trucks mit Ladung oder Busse durch die Luft geschleudert werden.

Wie lange toben Tornados?

Tornados sind relativ kurzlebig. Sie können einige Sekunden bis max. 1 Stunde Schaden anrichten, meist flauen sie nach ca. 10 Minuten ab.

Wie gut sind Tornados vorhersehrbar?

Meteorologen sind in der Lage, Tornados zeitlich ziemlich genau vorherzusagen. Leider gilt das aber nicht für den Ort. Bisher haben die Betroffenen nur ca. 20 Minuten Zeit, sich vorzubereiten oder in Sicherheit zu bringen, dann ist der Tornado auch schon da.


Süd-Ost: Hurrikane

Hurrikane sind tropische Wirbelstürme über dem Atlantischen Ozean.

Welche Merkmale haben Hurrikane?

Geschwindigkeit: ca. 250 km/h

Durchmesser: einige Hundert bis mehr als 1000 Kilometer

Sie treten auf der ganzen Welt auf, haben dann aber verschiedene

Saison: Juni bis Oktober

Namen:

Hurrikan: entsteht über dem Atlantik und Nordpazifik.

Zyklon: entsteht über dem Nordwestpazifik.

Taifun: entsteht über dem südwestlichen Indischen Ozean und dem südwestlichen Pazifik.

Ihre Entstehungsweise, das Wetterphänomen selbst und die Auswirkungen sind stets gleich.



Wie entstehen Hurrikane?

Sie entstehen über dem mindestens 27°C warmen Wasser des Atlantiks. Das warme Wasser verdunstet sehr schnell und steigt auf. Es kondensiert und dadurch bilden sich gewaltige Wolkenfelder. Die Rotation der Erde versetzt sie in Drehung. In der Mitte befindet sich das "Auge des Hurrikans"; darin ist es windstill und niederschlagsfrei.

Solange sie über dem Wasser rotieren, nehmen sie häufig an Kraft und Stärke zu, da immer neue Wassermassen verdunsten und den Hurrikan nähren. So kann er einige Tage bis Wochen über dem Meer bleiben und Kurs auf eine Küste nehmen. 

Ihre Wanderungsrichtung ist vom Meer aus Richtung West-Nordwest. Ab dem 20.-35. Breitengrad drehen sie nördlich ab.

Sobald sie auf Land treffen, regnen sie mit gewaltigen Wassermassen ab. Ihre Stärke nimmt über Land ab, da der warme, aufsteigende Wasserdampf fehlt.

Welche Verwüstungen können Hurrikane anrichten?

Vor allem der Starkregen zusammen mit den hohen Windgeschwindigkeiten von 250km/h sorgen für enorme Verwüstungen und heftige Überschwemmungen. Der wirtschaftliche Schaden ist gewaltig, die Zahl der Todesopfer jedes Jahr trotz Warnungen sehr hoch. Die Hurrikan-Saison dauert derzeit von Juni bis Oktober. In den letzten 3 Jahrzehnten zeigt sich eine andauernde Zunahme: Die Hurrikane werden häufiger und gewaltiger an Kraft und Zerstörungspotenzial.

Wie lange toben Hurrikane?

Ihre "Lebzeit" dauert wenige Stunden bis 1 Monat - so lange können sie an Land toben. Da sie sich zwar mit gewaltiger Geschwindigkeit um sich selbst drehen, aber nur langsam in eine Richtung wandern, sind die Schäden und Überschwemmungen so gewaltig: der Regen hört über einem Gebiet einfach nicht auf.

Wie gut sind Hurrikane vorhersehrbar?

Hurrikane werden in ihrer Entstehung über dem Meer beobachtet und können gut vorhergesagt werden. Allerdings kann es passieren, dass sie plötzlich die Richtung ändern. Zugrichtung und Stärke sind von entscheidender Bedeutung für die Warnung der Bewohner in den betroffenen Gebieten.


Norden: Blizzards

Blizzards sind heftige Schneestürme.

Sie treten plötzlich auf und bringen gewaltigen Mengen Schnee und einem Abfall der Temperaturen um 30°C in nur wenigen Stunden.

 

Im folgenden Video mit der Länge von 1 min. ist das sehr gut zu sehen. Hier hat der Filmer einen Zusammenschnitt über 48h gemacht. Er zeigt, mit welcher Gewalt und wie schnell tatsächlich so ein Blizzard hereinbricht.


Auf diese Weise bilden sich Schneekristalle aus dem Wasserdampf in enormen Mengen, die der Wind dann mit sich trägt und auf seinem Weg nach Süden abschneien lässt. Im Westen liegen die gewaltigen Rocky Mountains, im Osten die Apalachen. Dazwischen: Flachland ganz ohne Gebirge. Die Gebirge im Osten und Westen bilden also eine Art Schneise, die dem Blizzard ermöglicht, relativ ungehindert bis in den Süden der USA, z.B. bis nach Texas, vorzudringen. Kalte Luft aus Richtung Kanada und vom Nordpol (Polarluft) weht über die großen Seen, deren Wasser wärmer ist als das umgebende Land. 


Westen: Chinook

Der Chinook ist ein warmer, trockener Fallwind

 

Er nimmt über dem Pazifik Wasser auf und steigt an den Rocky Mountains nach oben. 

Dort kondensiert die Luft - es bilden sich Wolken. Über dem Gebirge regnet das Wasser wieder ab. Die nun trockene Luft fällt auf der Ostseite der Rocky Mountains zur Tiefebene (Great Plains) ab und erwärmt sich dabei rapide.

Chinooks können innerhalb von wenigen Stunden einen Temperaturanstieg von 20°C verursachen.

Im Frühjahr ist das für die Landwirtschaft gut, denn der Schnee schmilzt schneller. Im Sommer aber verbrennt das Getreide bei viel zu hohen Temperaturen.


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