Klimawandel und Klimaschutz

Es ist 2024. Und die ganze Welt redet über Klimaschutz und Klimawandel. Doch worum geht es hier überhaupt? 

Eigentlich sind die Begriffe nicht ganz korrekt. Das Klima ist neutral, es muss nicht geschützt werden. Es ist wie es ist.

Wir sind es, die geschützt werden müssen vor den Auswirkungen eines veränderten Klimas, an das wir nicht angepasst sind. Klimaschutz ist also ganz logisch Artenschutz und die Art "Mensch" gehört dazu.

 

Was sind Wetter und Klima?

Um über etwas reden zu können, muss man wissen, wovon man redet. Deshalb ist eine Definition sinnvoll, sie gibt uns ein einheitliches Verständnis, so reden alle vom selben.

 

Wetter und Klima habe einiges gemeinsam. Sie beschreiben beide den Zustand der Atmosphäre in einer Region zu bestimmten Zeiten. Dieser Zustand wird durch verschiedene, messbare Größen genauer beschrieben. Messbare Größen sind z.B.:

  • Temperatur
  • Luftdruck
  • Luftfeuchtigkeit
  • Windrichtung
  • Windstärke
  • Bewölkungsgrad
  • Niederschlag. 

Doch, wenn beide dasselbe beschreiben, was unterscheidet sie dann?

Es unterscheidet sie der Zeitraum, in dem diese Größen betrachtet werden. 

 

Wetter: aktueller oder in Kürze zu erwartender Zustand der Atmosphäre von einigen Stunden bis zu mehreren Tagen. Beim Wetter geht es auch örtlich nur um die Region.

 

Klima: mittlerer Zustand der Atmosphäre der letzten 30 Jahre mindestens, aber auch über viel längere Zeiträume (Jahrhunderte, Jahrtausende). Beim Klima geht es oft auch um größere Regionen bis hin zur gesamten Erde.

 

Warum sieht man sich das Klima über so lange Zeiträume an?

Das Wetter kann stark schwanken und mal angenehm, mal unangenehm sein. Wir alle wissen, dass es sich anders verhalten kann als man zu einem bestimmten Zeitpunkt erwarten würde. Ein bekannter Monat für extreme Schwankungen ist seit Jahrhunderten der April, dafür gibt es sogar ein bekanntes Gedicht von Heinrich Seidel, das auch Kinder schon in seiner Kurzfassung kennen:

 

"April, April, der weiß nicht was er will. 

Mal Regen und mal Sonnenschein,

Dann schneit's auch wieder zwischendrein.

April, April, der weiß nicht was er will.

 

Nun seht, nun seht, wie es wieder stürmt und weht.

Und jetzt, oh weh, oh weh,

Da fällt auch dicker Schnee.

April, April, der weiß nicht was er will."

 

Das Gedicht stammt aus dem 19. Jahrhundert - das ist also auch damals schon bekannt gewesen. Es gibt eine Langfassung des Gedichts, die kannst Du hier lesen, wenn Du möchtest. Wetterphänomene sind daher nicht geeignet, Veränderungen zu erkennen, da sich das Wetter schnell ändern kann - manchmal innerhalb weniger Stunden.

 

Aus der Statistik der großen Zahlen weiß man, dass lange Zeiträume mit vielen Temperaturen, Bewölkungsgraden, Luftfeuchtigkeitswerten usw. ein genaueres Bild ergeben und sich Veränderungen aus den durchschnittlichen Werten besser ablesen lassen.

Und wenn wir das machen, dann zeigen uns die durchschnittlichen Werte, dass sich unser Klima stark verändert.

 

Wie stark die Auswirkungen einer Veränderung im Klima sind, lässt sich schon an den mittleren Temperaturänderungen ablesen. Der Unterschied in den mittleren Temperaturen zwischen der letzten Eiszeit und der Zeit vor der Industrialisierung (die nennt man auch vorindustrielle Zeit, sie ist heute unser Bezugszeitraum) lag bei 3-8°C, Das klingt nach nicht sehr viel, oder?

Und trotzdem hatte es gewaltige Auswirkungen. Während der Eiszeit lagen Europa, Asien und große Teile Nordamerikas über Jahrtausende unter einer gewaltigen Eisdecke von bis zu 3000m. Hier in Deutschland waren es ca. 1000m Eis. Da so viel Wasser weltweit in Form von Eis gebunden war, lag der Meeresspiegel 130m tiefer als heute. Es gab also weit mehr Land als heute.

Beispiel für eine wichtige Auswirkung: Die Behringstraße

Die Behringstraße war während der Eiszeit eine Landverbindung zwischen zwischen Sibirien (Asien) und Alaska (Nordamerika), über die man zu Fuss laufen konnte. Das ist heute nicht mehr möglich, man kann diese Strecke nur noch mit dem Schiff oder dem Flugzeug überwinden. Neueste Studien zeigen, dass die Landverbindung vor ca. 36.000 bis 37.000 Jahren offen war. Über diese Verbindung sind die Ureinwohner Amerikas, die indigenen Völker von Asien nach Amerika gezogen. Als die Landbrücke dann nach dem Ende der Eiszeit unter Wasser lag, war die Verbindung abgeschnitten und die Ureinwohner Amerikas lebten sehr lange Zeit isoliert und entwickelten sich unabhängig vom Rest der Welt.

 

Mit dem Abschmelzen der Eisschilde (so werden die Eismassen auf Land genannt) stieg der Meeresspiegel also gewaltig an und hat viel Land weggespült. 

Unter anderem wegen dieser Erkenntnisse wissen die Klimaforscher, dass der Meeresspiegel um ca. 7 m ansteigen wird, wenn das Eis in Grönland schmilzt. Das ist eine der Auswirkungen der Erwärmung der Erde, wie wir sie gerade erleben. Eine solche Auswirkung hätte fatale Folgen für alle Regionen der Erde in der Nähe von Küsten - sie würden von Meer überspült und wären nicht mehr bewohnbar. Große Teile von flachem Land, das an den Küsten liegt, sind dann weg und zwingen die Menschheit, mit viel weniger Platz auskommen zu müssen.

Schmelzen die Eismassen an den Polen und auf allen Gletschern, steigt der Meeresspiegel um knapp 70m. Berlin gäbe es dann nicht mehr und Düsseldorf läge am Meer.

Faktoren, die das Klima beeinflussen

Unser Klima wird von einigen wichtigen Faktoren bestimmt. Diese will ich Dir hier etwas genauer erläutern.

Atmosphäre

Die Atmosphäre ist der Luftraum zwischen Erdoberfläche und Weltall. Er ist sehr dünn und beinhaltet verschiedene Gase, die von der Erdanziehungskraft an der Erde gehalten werden und sich mit ihr zusammen drehen - mehr oder weniger gleich schnell. Je nach Zusammensetzung und Menge dieser Gase ist die Atmosphäre in Schichten aufgebaut.

Wetterschicht (Troposphäre)

Direkt über dem Boden bis in eine Höhe von