Die Photosynthese wird bei uns als Gegenstück der Zellatmung behandelt. Beide Prozesse gehören zu den wichtigsten biochemischen Reaktionen der Welt. Unserer Welt hier. Sie dienen beide der Energiegewinnung ihres jeweiligen Trägers und man muss sie beide gut beherrschen. Das fällt vielen Schülern am Anfang etwas schwer, zumal ich sie auch gleich damit überfalle und sie immer wieder damit trieze.
Ob sie das wollen? Natürlich nicht! Ich trieze sie trotzdem. Des Verständnisses für Biologie, Chemie und Erdkunde und ihres engen Zusammenhanges wegen. Um mal wegzukommen von der Vorstellung eines erhabenen Menschen, der mit der Natur nichts mehr zu tun hat. Doch, haben wir. Und wie!
Und es gibt anfangs jede Menge Verwechslungen dabei. Was brauchen Mensch/Tier und Pflanze jeweils? Was machen sie damit? Wie muss die Reaktionsgleichung aufgestellt werden und wozu ist das überhaupt wichtig?
Und warum lernen sie beide gleichzeitig? Damit gleich zu Beginn die Sensibilität dafür geschaffen wird, dass alles in der Natur einem Kreislauf und einem Gleichgewicht unterliegt, der für das Überleben aller Spezies, ja das Leben selbst, von größter Bedeutung ist. Wird das Gleichgewicht gestört, sind auch für uns Menschen, die wir uns gern über die Natur erheben, die Folgen furchtbar. Siehe Erderwärmung - und auch damit haben beide Prozesse maßgeblich zu tun.
Nun, der häufigste Fehler ist die Verwechslung sämtlicher Ausgangsstoffe und Produkte. Da wird den Pflanzen angedichtet, Sauerstoff zu brauchen - tatsächlich ist das für sie ein bedeutungsloser, ja sogar giftiger Stoff, den sie an die Umwelt entlassen und den wir aufnehmen. Die Pflanzen stellen dabei Zucker her und bauen sich selbst damit, gewinnen Energie usw. Dolle Sache, das!
Eine Teilnehmerin dichtete den Pflanzen aber hartnäckig an, Zucker für ihre Photosynthese zu brauchen. Bis meine Kollegin sie eine entscheidende Frage fragte: "Sag mal, warum zuckerst du deine armen Pflanzen eigentlich immer?" Das gab in der Klasse einen fetten Lacher und war so ein eingängiges Bild, das sie und andere endlich von diesem Fehler wegkamen. Dank an die Kollegin. Die auch meine Tochter ist. Bravo, Kind!