45 Jahre. Ist nun eigentlich kein Schuh. Ich wollte es nie so richtig glauben, was mir die Älteren immer gesagt haben, aber tatsächlich beginnen die Zipperlein des Körpers und man merkt es deutlich. Jetzt wird man alt, die Systeme bauen ab, die Gegenmaßnahmen des Körpers greifen nicht mehr so gut wie früher, wenn etwas schief geht bzw. wenn man seinen Lebensstil so weiter betreibt, wie man es bisher getan hat. Nichts ist wirklich schlimm, für sich genommen, aber die Summe der kleinen, noch fast unmerklichen Veränderungen macht ein blödes Gefühl.
Gruselig klingt diese Zahl im Lebensalter: 50. Mathematisch korrekt gerundet ist man der 50 im Alter von 45 Jahren näher als der 40.
An dieser Stelle nutze ich diese Plattform, um allgemein der aktuellen Schulmedizin mein persönliches Statement zu präsentieren. Ob sie das hören will, ist mir recht schnuppe.
Vor vielen Monden heiratete ich einen Medizinstudenten, der im Ausland studierte (vor weniger Monden, aber auch schon lange her ließ ich mich von ihm wieder scheiden, klassisch mit Rosenkrieg). Er kam von da. Sein Studium war hart, die Prüfungen ausschließlich mündlich. So lernte er, sich klar auszudrücken und die jeweiligen Professoren mit seinen umfang- und kenntnisreichen Ausführungen zufriedenzustellen. Er meisterte das Studium mit Bravour und fast nur mit der Note "ausgezeichnet" auf seinen Zeugnissen, Semester für Semester. Am Ende bekam er dann manchmal auch nur ein "sehr gut" oder "gut", geschuldet der Familiengründung und der damit verbundenen Verschiebung der Interessenslage. Er lernte viel, arbeitete hart und studierte noch mehr. Ich bewunderte ihn für sein Engagement und übernahm es von ihm.
Dann lernte ich selbst diverse Berufe und ging auch studieren. Auch ich studierte viel, lernte, erforschte und beschäftigte mich vor allem mit Zellbiologie und Genetik, die zu meinen Steckenpferden wurden. Ich arbeitete dann in Laboratorien der Grundlagenforschung in Deutschland und den USA und lernte die hiesige Art der medizinischen Ausbildung kennen: viele schriftliche Prüfungen (Hausaufgaben, Semesterarbeiten), viel Multiple Choice, kaum mündliche Prüfungen. Das bedeutet, dass die heutigen Mediziner, die nach diesem Verfahren studieren, kaum den Mund aufkriegen und in der ärztlichen Praxis ist das in den Kliniken besonders den jungen Ärzten deutlich anzumerken. Häufig haben sie die Zusammenhänge nicht drauf, ziehen die falschen Schlüsse, aber von enormem Standesdünkel durchdrungen sind viele von ihnen.
Und so kam es auch, dass eben dieser Mann, den ich für sein Engagement und seinen Kenntnisreichtum nur bewundern konnte, der Landarzt werden wollte, um alles zu behandeln, der von einfachen Schürfwunden über Geburten, Bluthochdruck (scheint mir in dem dortigen Ausland ein Volkssport zu sein) bis hin zu operativen Eingriffen das ganze Spektrum medizinischer Versorgung anbieten wollte (und auch konnte), sich hier in das deutsche System einarbeitete, zum Fachidioten in seinem Fachbereich abgeschliffen wurde und, was das Schlimmste war, den Standesdünkel des hiesigen Systems übernahm. Nur soviel: Es gereichte ihm nicht zum Vorteil. Er wurde nicht besser, sondern schlechter und seine Bewertungen zwischen 2013 und heute auf jameda sprechen leider eine sehr deutliche Sprache.
Ich will nicht sagen, dass alle Ärzte so sind - um Himmels Willen. Aber leider eine ganze Menge. Ärzte, die meinen zu wissen, was sie tun, ohne den Patienten zuzuhören. Ärzte, die so arrogant sind, dass es sie gar nicht kümmert, was der Patient selbst zu sagen hat. Ärzte, die verächtlich auf ihre Patienten schauen und die das Wissen, was ihre Patienten sich über das Internet angelesen haben, nur milde-herablassend, manchmal auch wütend abtun. Ärzte, die auf einen Aspekt in dem Ganzen nicht im Mindesten schauen: die Ernährung und Bewegung ihrer Patienten. Sie ist in weiten Teilen der Bevölkerung so furchtbar schlecht, dass man hier einen guten Hebel hätte, ihre Leiden wirklich zu lindern. Wir essen mehrmals täglich, sollten uns so-und-so-lange und so-und-so-intensiv bewegen - kaum einer der Ärzte, der darauf eingeht, außer der permanenten Ermahnung, gesund zu essen (was heißt das eigentlich konkret und warum soll ich das tun?), sich mehr zu bewegen (und was heißt das?) und auf Alkohol, Drogen und Zigaretten und zuviel Kaffee und Salz zu verzichten!
Und sie haben oft eine Erstdiagnose im Kopf. Alle Untersuchungen scheinen stets nur darauf abzuzielen, sich damit abzusichern und genau diese Diagnose zu untermauern. Als gäbe es keine Differentialdiagnosen, die ja ebenfalls zutreffen könnten. Jeder Wissenschaftler weiß ganz genau, dass man seine Hypothese ständig infrage stellen muss, bis man einen wirklich eindeutigen Beweis für deren Richtigkeit hat. Viel häufiger muss man die Hypothese über Bord werfen, verändern, anpassen, weil die Ergebnisse eben keinen eindeutigen Beweis dafür liefern. Und was tun Ärzte? Sie passen die Ergebnisse ihrer Ersthypothese an. Habe ich sehr oft gesehen.
Immer wieder erlebe ich es im ambulanten Bereich: Unser medizinisches System ist so marode wie es nur sein kann - auch wenn die Presse anderes behauptet. Man rennt von einem Arzt zum nächsten, um endlich mal einen zu finden, der mit einem redet wie mit einem Menschen, der Partner ist und nicht Verordner, der zuhört, die richtigen Fragen zur richtigen Zeit stellt und ihre Antworten prüft, der sich auskennt auch im Bereich der Biochemie des Körpers, der nicht nur Tabletten, Kapseln, Spritzen anweist zu nehmen, sondern auch den Lebensstil beachtet - der einfach weiß, was er tut. Liebe Ärztinnen, an dieser Stelle ein Hinweis: Sie sind davon nicht ausgenommen, ich nutze keine Gender-Endungen, das ist albern. Wenn ich "der Arzt" sage, meine ich damit auch "die Ärztin". So einen Arzt findet man aber kaum. Warum nicht???
Gerade war ich nach einem ca. 3-jährigen Leidensweg in der Klinik und habe mich operieren lassen müssen. Von den insgesamt 6 Ärzten (1 ambulant, 5 in der Klinik selbst), die mich untersucht haben, hat genau einer die richtigen Analysen machen lassen und die richtige Diagnose gestellt. Dieser eine Arzt hat mich errettet von Schmerzen und Leiden. Es stellte sich heraus, dass meine Diagnose selten ist und eben nicht unter die Rubrik "hochwahrscheinliche Erstdiagnose" fällt. Und als sie mich aufgeschnitten haben, hat sich die richtige Diagnose voll-wuchtig bestätigt. Menschenskind! Ist es denn so schwer, seinen Job ordentlich zu machen? Ich habe absolut nichts dagegen, dass die Ärzte viel Geld verdienen. Das Studium ist eines der längsten und der Stresspegel gewaltig. Aber sie doktern an unserer (!!!) Gesundheit herum, haben oft genug das Leben ihrer Patienten in der Hand. Warum wird hier nicht flächendeckend evaluiert? Warum werden sie nicht wieder und wieder geprüft, ihre Diagnosen und Therapien von unabhängigen anderen Ärzten gegengeprüft, infrage gestellt und mit anderem Blick nochmal gegengeprüft? Und warum spielt unser eigener Lebensstil noch immer nicht die Rolle, die er bei der Aufrechterhaltung der Gesundheit doch sehr offenkundig spielt?
Und warum darf in der Lebensmittel-Industrie so viel Murks gemacht werden, warum dürfen Menschen umworben werden mit Produkten, die ihnen nicht gut tun? Glutamat, Zusatzstoffe, synthetischer Müll, verschiedene Pestizide, Wachstumshormone, Antibiotika und was-weiß-ich-noch-alles in der Lebensmittelproduktion, Weißmehl, Zucker, Erdölprodukte. Die Liste ist so endlos lang und all diesen Mist fressen (viele tun das wirklich) wir, haben vergessen, wie man etwas selbst macht und was eigentlich genau in die Lebensmittel gehört.... Die Liste geht weiter mit Kosmetikprodukten, die ihre Wirkstoffe über die Haut an den Körper geben (östrogenartig wirkende Substanzen, Formaldehydabspalter, Fluoride, Synthetika, Erdölprodukte, Krebserreger....), mit Medikamenten, deren Nebenwirkungen bekannt sind und die einfach so hingenommen werden.
Hier ist die Politik gefragt. Ich werde in die Politik gehen und versuchen, hier etwas zu ändern. Leider weiß ich nicht wirklich, welcher Partei ich mich anschließen sollte. Mein Bauch hat sich schon entschieden. Mein Kopf arbeitet noch mit diversen Argumenten dagegen.
Ich fordere Dich, lieber Leser, auf, dasselbe zu tun. Lasst uns angehen gegen ein solches System und uns wieder darauf besinnen, dass unser Körper uns gehört - nicht den Konzernen der Lebensmittelindustrie, nicht denen der Kosmetikindustrie, nicht denen der Medizin-/Pharmaindustrie. Sie alle sind machtlos, wenn wir ihnen ihre Macht wegnehmen. Der Schritt ist einfach: Übernehmen wir die eigene Verantwortung für uns selbst zurück. Das tue ich schon lange. Tu es auch!
Damit es leichter fällt, werde ich hier in der Website dazuschalten: Rezepte für selbst zubereitete Speisen, Getränke und Kosmetika. Lasst uns dort unsere Erfahrungen über diese Themen austauschen.
Gern kannst Du mir im Kommentar dabei mithelfen, wenn Du eine Idee hast!
So, ich gehe mich mal hübsch machen, den Krankenhaus-Mief abschrubbeln und mich mit meiner eigenen Seife waschen, meine eigene Zahnpasta benutzen und die Haare werden mit Roggenmehl behandelt. Schminken tue ich mich allerdings höchst konventionell ;-)