· 

Haare waschen ohne Chemiekeule

Heute stand ich unter der Dusche und wie das so ist, vor mir im Bad stehen eine Menge Wässerchen, Shampoos, Duschbäder... von Menschen aus der gleichen Wohnung ;-)

Und da stehen meine Sachen: Roggenmehl und meine selbst gemachte Seife sowie Zahnpasta ohne Fluoride.

Mehr nicht. Mehr braucht kein Mensch.

Ehrlich gesagt, brauche auch ich nicht mehr als das. Aber wohin mit den ganzen chemischen Keulen? Hin und wieder nutze ich die auch, weil sie einfach schnell gehen und ich stets und ständig in Eile bin. Aber eigentlich will ich mir die Haare nicht mit diesem Chemiekram waschen! Was da nicht alles Schmuckes drin ist:

  1. Autowäsche
    Is dit, wat schäumt, trocknet alles aus und wir wundern uns über fettige Haare! Die Talgdrüsen feuern aus allen Rohren, um zu verhindern, dass die Haare abbrechen und die Haut aufreißt. Heißt Sodium Laureth Sulfat oder Sodium Lauryl Sulfat.
  2. Formaldehyd-Abspalter
    Da wirste schön mit Formaldehyd vollgepumpt, das geht über die Haut richtig gut rein . Formaldehyd ist das Zeug, in dem Leichen eingelegt werden, außerdem macht es das, was ich ja grad nicht will: Es macht alt, lässt die Haut runzeln. Von seinen krebserregenden Eigenschaften ganz zu schweigen! Ein häufig verwendeter hei&szlig DMDM Hydantoin. Klar, es gibt noch mehr solcher Stoffe.
  3. Hormone
    Gleich zum Frühstück bissl Extra-Östrogen gefällig? Die lassen den Bauchspeck blühen und die Geschlechtsorgane schrumpeln. Baby machen kann dann schwierig werden. Heißt Parabene - meist mit noch was im Namen. Das macht's aber auch nicht besser.
  4. Krebserreger Nitrosamine
    Die halten wir verzweifelt aus dem Essen, um sie uns dann als volle Dröhnung unter der Dusche zu geben. Die heißen  DEA / TEA.

Es geht noch munter weiter, aber das steht auf anderen Seiten viel ausführlicher. Jedenfalls lasse ich normalerweise die Finger von solchem Zeug und wasche mir die Haare stattdessen mit *trommelwirbel*...............................................

 

ROGGENMEHL.

 

Ja, genau. Ich gehe in die Backabteilung und kaufe dort 1 kg Bio-Roggenmehl. Auf gar keinen Fall Weizenmehl oder irgendein anderes Mehl, das kriegst Du nie wieder aus den Haaren raus. Außer vielleicht mit einer Schere.

Das Kilo reicht für ein halbes Jahr und da ist kein son Zeugs drin.

 

Wie ich das mache? Ist simpel:

2-4 Esslöffel Roggenmehl in eine kleine Schüssel geben (je nach Haarlänge, muss man ausprobieren), so lange mit Wasser verrühren, dass eine Paste entsteht. Die sollte nicht zu fest und nicht zu flüssig sein.

So wie auf dem Bild sollte es aussehen. Wenn die Paste vom Finger tropft, ist es vermutlich zu dünn. Dann mach eben noch ein wenig Mehl drauf.

 

Man muss sie halt gut auf den Kopf schmieren können. Naja, gut - das schäumt nicht und die Umstellung war hart. Aber ich habe es durchgezogen!

 

Jetzt lässt man das so ca. 5min stehen, damit das Mehl quillt. Dann macht man die Haare nass und arbeitet die Paste auf der ganzen Kopfhaut ein. Ich mache das wie beim Färben: Schicht für Schicht. Dann lasse ich noch ein ganz kleines bisschen Wasser drüber laufen (Duschkopf 1-2 Sekunden kurz über den Schädel halten) und massiere das nochmal ein.

Dann erledige ich die Restwaschungen am Körper und den Zähnen und lasse das so lange auf dem Kopf.

 

Dann wird's komisch: Die Pampe muss vom Kopf runter und die Haare fühlen sich weich an, kein bisschen quietschig. Man hat das Gefühl, sie seien nicht gewaschen. Sind sie aber! Man muss spülen, spülen, spülen (wenn Du denkst, Du bist fertig: spül nochmal und nochmal!), sonst hat man nach dem Trocknen Mehl auf dem Kopf. Ich habe ein paar Anläufe gebraucht, um den Dreh rauszukriegen.

 

Die Haare sind sauber und verlieren mit der Zeit ihre Tendenz zum Nachfetten.

Sie werden kräftiger, haben mehr Volumen und sind viel gesünder!

 

Ich freue mich über Erlebnisberichte.... Lasst uns wieder zurückerobern, was uns gehört: unseren Körper und unseren Geist!